2015-03-26

#rp15-Speaker: Nonny de la Peña

Sie ist die "Patin der Virtual Reality", Vorreiterin des immersiven Journalismus und Initiatorin des "Project Syria" mit der Oculus Rift-Brille: im Mai gewährt uns Nonny de la Peña Einblick in die Zukunft des Journalismus.

Virtual Reality wird den Journalismus verändern, davon ist Nonny de la Peña überzeugt. De la Peña bezeichnet das als "immersiven Journalismus", mit dem sie eine neue Art der nichtfiktionalen Geschichtenerzählung darstellen will. Ziel ist es, Ereignisse und Situationen unmittelbar mitzuerleben. Hierfür wird eine Virtual Reality-Brille, wie die Oculus Rift, benötigt, die es dem Träger erlaubt, in eine 3D-Welt einzutauchen und das Geschehen hautnah zu erfahren. Virtual Reality ist keine neue Idee, doch erlaubt der technologische Fortschritt immer ausgefeiltere Möglichkeiten, um dieses Konzept einzusetzen.

De la Peña, Harvard-Absolventin und momentan Research Fellow an der University of Southern California im "Interactive Media Arts Department", hat zuvor lange bei der Newsweek als Reporterin gearbeitet, schreibt unter anderem für die New York Times und hat ihren journalistischen Background als Dokumentarfilmerin erweitert. Seit einigen Jahren arbeitet sie nun daran, Virtual Reality auch vermehrt im Journalismus zu nutzen, da die Möglichkeiten, außergewöhnliche Geschichten zu erzählen, so noch nicht da gewesen sind. Im vergangenen Jahr hat sie beispielsweise das Projekt "Project Syria" ins Leben gerufen, das einem den Alltag syrischer Flüchtlinge näher bringen soll. Dieses Jahr wurde es bereits auf dem Sundance Festival gezeigt. "Die größte Herausforderung ist es, die Emotionen und Situationen realitätsgetreu darzustellen", sagt Nonny de la Peña. Hierfür sei detailgetreue Recherchearbeit enorm wichtig, ihr journalistischer Background sei dafür gerade recht. Die US-Amerikanerin hat dafür Mitarbeiter nach Syrien und Irak geschickt und Audio-Archive durchforstet, um eine realitätsgetreue Erfahrung zu kreieren. Die Situationen, in die der Beobachter hineinversetzt wird, sind intensiv. So platziert die Journalistin den Betrachter mitten ins Geschehen auf eine Straße in Syrien, auf der eine Bombe explodiert ist. "Einerseits weiß der Betrachter, dass er hier ist, andererseits bekommt er das Gefühl, dort zu sein. Diese Erfahrung ist sehr einmalig und kommt einer Ganzkörpererfahrung sehr nah", so de la Pena kürzlich in einem Interview.

"Das ist die Zukunft des Journalismus. Ich zweifle nicht daran. Es ist bildlich, emphatisch und intensiv. Ich sage nicht, dass es Zeitungen, Radio oder den Rundfunk ersetzen wird. Es ist aber eine neue Plattform, die es uns ermöglicht, wichtige Geschichten zu erzählen", sagt de la Peña. Welche Visionen Nonny de la Peña noch hat, wie aufwendig ihre Arbeit ist und welche VR-Geschichten sie in Zukunft erzählen will, erfahren wir im Mai, wenn die "Patin der Virtual Reality" auf der re:publica spricht.

immersivejournalism.com
Nonny de la Peña @immersivejourno
Project Syria