Kurzthese
Beschreibung
Jeder einzelne von uns wirkt implizit politisch. Jeder von uns wirkt systematisch an der Realität der anderen mit. So stehen wir 2.0er unter ständigem Publikations- und Verhaltens-Druck: Leaks über Stars oder Regierungen, rassistische oder sexistische "Witze", Terror-Propaganda, politische Krisen und emotionale Reaktionen auf Katastrophen - das soziale Netz ist voll von Inhalten, zu denen wir in Echtzeit einen Standpunkt entwickeln sollen und müssen.
Die ständig bewegten Medien-Gezeiten aus Hypes und Shitstorms lassen uns unserer Rolle als Multiplikatoren nicht entkommen. Zeit für eine neue Ethik des (Nicht-) Teilens?
In dieser Session wollen wir die Rollen der drei Akteursgruppen im Medienbiotop analysieren: Unternehmen, Journalisten, User und wie sie „Realitäten“ wahrnehmen und verteilen.
Wer ist wofür verantwortlich? Wir fragen insbesondere uns selbst: Was sollten wir teilen und warum? Wie gehen wir z.B. mit Aufzeichnungen barbarischer Hinrichtungen um, ohne zu Handlangern der Terrormaschinerie zu werden? Wie können wir helfen, die Opfer von Netz- und Hetzkampagnen zu schützen? Und was ist eigentlich mit der Deutungshoheit?